Bereits in den 70er Jahren wurde an der Universität Hamburg ein Modell für Verständliche Sprache entwickelt. Autoren waren die Psychologen Inghard Langer, Reinhard Tausch und Friedemann Schulz von Thun. Das Buch „Sich verständlich ausdrücken“* ist für mich bis heute eine Leitlinie meiner Arbeit. Nach dem Hamburger Modell sind das die vier wichtigsten Faktoren für Verständlicheit:
- Einfachheit
Es werden geläufige Wörter verwendet, die allgemein bekannt sind, die Wörter sind konkret, anschaulich, lebendig. Ungewöhnliche Begriffe werden erklärt. Die Sätze sind kurz. Nebensätze stehen am Anfang oder am Ende, nicht mittendrin. - Gliederung/ Ordnung
Zu Beginn wird geklärt, worum es geht. Der Inhalt wird in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht. Die innere Ordnung des Textes wird in der äußeren Gliederung sichtbar gemacht. Absätze, Zwischenüberschriften, Hervorhebungen und Zusammenfassungen machen diese Ordnung erkennbar. Der Rote Faden bleibt sichtbar. - Kürze/ Prägnanz
Jedes Wort ist wichtig, Weitschweifigkeit lenkt vom Wesentlichen ab. Damit der Text dennoch interessant und gut zu lesen ist, sind die anregenden Zusätze wichtig. - Anregende Zusätze/ Stimulanzien
Praktische Beispiele, Geschichten aus dem Alltag, Bilder und Redewendungen machen den Inhalt interessant, abwechslungsreich und persönlich. So wird der Text verständlich und das Lesen macht Spaß.
*Schulz von Thun, Langer, Tausch: Sich verständlich ausdrücken. 1.Auflage 1981